UNESCO Rom 2009 - Die Studienfahrt in die Siebenhügelstadt
Vom 8.Juli 2009 bis zum 12.Juli 2009 führte die UNESCO- Gruppe der Ernst-Reuter-Schule unter Leitung von
Herrn Huth eine Reise nach Rom durch. Begleitet wurden wir von einer weiteren UNESCO-Gruppe der Carl-Zeiss-Oberschule
unter der dortigen Leitung Herr Noacks. Der Flug 4685 von Easy Jet startete um 7:00Uhr von Schönefeld mit einer
voraussichtlichen Landezeit um 9:00Uhr in Rom (Ciampino). Doch die UNESCO-Gruppe traf sich schon um 5:30 Uhr.
Wieso fragt ihr euch? Das wissen wir auch nicht!
Ein 2-Stunden-Flug hört sich harmlos an, ein 2-Stunden-Flug mit Easy Jet jedoch ist die Hölle. Das Flugzeug ist klein
und der Innenraum in 3er Sitzen aufgeteilt, wobei in Wirklichkeit nur für 2 menschliche Wesen Platz war. Zwerge hätten
zu dritt problemlos Platz gefunden. Aber halb so wild dachten wir uns, denn wir nahmen an, dass wir uns einfach
zurücklegen und schlafen. Das Problem war nur, dass der Sitz des vor oder hinter dir sitzenden Fluggastes ca. 10cm
von deinem entfernt ist. Das bedeutet, dass du dich weder vor- noch zurücklegen konntest. Wie dem auch sei. Mit
einem orthopädisch defekten Rücken trafen wir munter und erfreut um 9:00 in der Pizzastadt ein. Wir stiegen aus
dem Flugzeug, holten tief Luft und bemerkten, dass gar keine Luft zum Atmen da war. Temperaturen von über 30°C
beherrschten die Stadt. Am Flughafen warteten wir 20 Minuten, bis der Bus kam, der uns in die Innenstadt brachte.
Als der Bus eintraf und wir einstiegen fühlten wir uns wie in der Sauna. Es gab keine Klimatisierung, der Bus war
gerammelt voll und da wir so intelligent waren ganz hinten im Bus zu sitzen, um zu Fünft Platz neben einander zu
haben strahlte uns die Sonne direkt auf den Nacken.
Doch Rom war es wert. In der Innenstadt endlich angekommen, begann ein 15 minütiger Fußmarsch vom
Hauptbahnhof bis zu unserem Hotel, das in allen Kategorien, die ein Hotel haben muss, um sich überhaupt
Hotel zu nennen, durchgefallen wäre. Enttäuschung jedoch fand bei uns keinen Platz, denn unser Ziel war
die Besichtigung internationalen Kulturerbes. Wir legten unsere Sachen ab und besuchten die Scalinata di
Trinità dei Monti. Für alle nicht italienischen sprechenden, die Spanische Treppe. Die Spanische Treppe
entstand in den Jahren 1723 - 1726 während der Amtszeit des Papstes Benedikt XIII. Orsini. Das tolle
an der spanischen Treppe ist der vor ihr liegende Brunnen. Alle Touristen füllten dort ihre Flaschen auf
und stecken ihren Kopf ins Wasser. Das taten wir natürlich auch. Die Hauptattraktion jedoch war die Via
del Corso. Sie ist eine der bekanntesten Einkaufs-Straßen in der römischen Altstadt, die die Piazza del
Popolo mit der Piazza Venezia verbindet. Sie ist etwa 1,6 km lang. Vergleichen kann man diese Straße
mit der Prachtstraße Unter den Linden in Berlin. Vom Anfang bis zum Ende gab es nur Designer-Läden
wie Gucci, Prada, Yves Saint Laurent oder Armani. Und am Ende der Straße begann dann die ‚Via del.
Unmengen asiatischer Leute hockten auf den Straßen und verkauften ihre gefälschte Ware. Ihr Geschäft
lief besser als das der Originalläden. Nun denn. Wir machten uns weiter auf den Weg und betrachteten
die Schönheit einer Kultur, die über 2000 Jahre alt ist und mit Romulus und Remus begann, den Jungen,
die ausgesetzt wurden um nicht an die Thronfolge zu gelangen, und der Sage nach in der Wildnis von
einer Wölfin aufgezogen wurden. Langsam wurden wir müde und deshalb machten wir uns auf den
Heimweg ins Hotel. Da Herr Huth sagte, dass der Rückweg zu Fuß kurz sei, gingen wir zu Fuß zurück.
Beim Zurücklaufen erkannten wir erstens, dass der Weg alles andere als kurz war und zweitens
erkannten wir, wieso man Rom auch die Stadt nennt, die auf 7 Hügeln gebaut wurde. Der Rückweg
war nämlich ein Auf und Ab auf einer schlechtgepflasterten und unebenen Straße, die unseren
Füßen ein Blasenparadies bescherte. Im Hotel nun angekommen, machten wir uns frisch und gingen
Pizza im Kiez essen. Kiez? Ja, Kiez. Wir aßen in einer durch Innenhöfe verdeckten Pizzabude, 2 Meter
von der Straße entfernt. Es klingt zwar billig, hatte aber ein gewisses Flair. Die Pizza war auf alle Fälle
einmalig. Um die ganzen Kohlenhydrate zu verdauen, machten wir noch einen Abendspaziergang zu der
Piazza del Popolo. Soviel zu Tag 1. Da unser Tagesplan streng und vorangefertigt war, gab es kaum
Zeit das zu Tun was wir wollten. Um 8:00 Uhr gab es, wie vom Hotel versprochen, Frühstück. 2 harte
Brötchen mit Marmelade. Auf den zweiten Tag jedoch, warteten wir alle gespannt. Denn es ging zum
Kolosseum. Das Amphitheater wurde zwischen 72 und 80 n. Chr. erbaut und gilt als Wahrzeichen Roms.
Die Arena, in denen sich unzählige Gladiatoren blutige und schaulustige Kämpfe lieferten, hat eine Länge
von 188 Metern und einen Umfang von 527 Metern. Nachdem wir uns eine Stunde angestellt und schließlich
Einlass gefunden hatten, bestaunten wir die meisterhafte dachlose Architektur. Wir schossen unzählige Bilder
und waren glücklich, ein neues Stück Kultur kennen zu lernen. Doch am selben Tag besuchten wir auch das
Forum Romanum, das Zentrum des gesellschaftlichen und politischen Geschehens des Römischen Reiches.
Von dort aus wurde das Römische Imperium der Antike geleitet. Voller Staunen betrachteten wir die Tempel,
und als wir merkten, wie die Hitze uns verfolgt, kurbelten wir unser Staunen zurück und lieferten uns eine
Wasserschlacht von der in der Nähe liegenden eiskalt ausströmenden Wasserquelle. Der Tag neigte sich dem
Ende zu und ein Abendessen in einem ordentlichen Restaurant in der Nähe des Hotels fand statt. Wir aßen,
tranken und amüsierten uns prächtig, bis uns die Rechnung in Höhe von 268,35€ geliefert wurde. Aus dem
Lachen wurde ein Schweigen und nun war Kopfrechnen angesagt. Wer hat was für wie viel bestellt? Das war
die Frage. Nachdem wir uns den Kopf zerbrochen hatten, kamen wir zu dem Entschluss, dass uns hohe
Wucherpreise, ein hohes von dem Personal angerechnetes Trinkgeld und hohe Beilagenkosten diese Rechnung
bescherten. Mit vollem Magen und einem schlechten Gewissen gingen wir ins Hotel und schliefen.
Doch Tag 3 stand schon vor der Tür und auf dem Tagesplan stand dick und fett: Ausflug zum Meer nach
Anzio, dem Geburtsort des berüchtigten Kaisers Nero. Gerüchten zufolge habe er das Feuer in der Nacht vom
18. zum 19. Juli 64 in Rom legen lassen um die Stadt neu aufzubauen. Wie dem auch sei wir frühstückten,
packten unsere Schwimmsachen ein und liefen zum Bahnhof. Der Weg nach Anzio betrug 45 Minuten und
als wir dort angekommen waren und das Meer sahen, wussten wir, dass Tag 3 unser Lieblingstag wird. Da
es uns nicht gestattet wurde einfach auf dem Sand zu liegen, berechnete man uns für mehr als 25,00€
jeweils einen Sonnenschirm. Da wir 14 Leute waren war dies mal wieder ein finanzielles Erlebnis. Relaxed
am Strand liegend und verschiedene Schwarzhändler mit ihrer Ware abwimmelnd verbrachten wir dennoch
einen herrlichen Tag am Meer.
Doch was wäre eine Rom-Reise ohne einen Abstecher zum Vatikanstaat. Mit einer Fläche von 0,44 km² ist
der Vatikanstaat der kleinste Staat der Welt. Er hat ca. 1 000 Einwohner, eigene Briefmarken und Post, einen
eigenen Bahnhof und eigene Münzen. Der Vatikanstaat ist ein souveräner Staat, an dessen Spitze der Papst
mit seiner Regierung steht. Zentrum des Kirchenstaats ist der Petersdom. Der Petersdom fasst 60.000 Personen,
und ist mit einer überbauten Fläche von 15.160 m² eine der größten Kirchen der Welt. Die Innenfläche des
211,5 m langen und 132,5 m hohen Baus beträgt rund 15.160 m². Das Langhaus hat eine Länge von 187 m
und eine Breite von 27,50 m, das Querschiff ist 138 m breit. Die Bauzeit betrug rund 120 Jahre. Die Innen-
und Außenarchitektur des Petersdoms ist majestätisch und überwältigend. Der italienische Bildhauer Michelangelo
schenkte dem Petersdom eine Pieta, also Darstellung Marias als Mater Dolorosa mit dem Leichnam des vom
Kreuz abgenommenen Jesus Christus. Nachdem wir voller Staunen kaum den Mund zu kriegten, gingen wir
noch zum Vatikanischen Museum. Das besondere an diesem Museum ist die päpstliche Kunstsammlung. Der
wohl bekannteste Teil, der im Zuge eines Museumsbesuchs besichtigt werden kann, ist die Sixtinische Kapelle.
Die Deckenmalereien Michelangelos werden bis heute tagtäglich von tausenden von Besuchern bestaunt.
Nachdem wir den zweistündigen Durchgang hinter uns hatten, stand uns der restliche Tag frei zur Verfügung.
Und wie gestalteten wir den wohl? Mit Shoppen. Während die Mädchen sich ihre Artikel aussuchten, durften
die Herren mit den sturen Verkäufern verhandeln. Doch wir Herren entpuppten uns als sture Händler. Egal,
welchen Preis uns der Verkäufer nannte wir sagten kalt: 1€! Wir nervten diesen Verkäufer so lange, bis dieser
aufgab und froh war, uns los zu sein. Der Abend ging zu Ende und den nächsten, letzten Tag wollte jeder so
weit wie möglich aus seinen Gedanken sperren. Am 5 Tag gehörte uns der ganze Tag. Wir durften tun und
lassen, was wir wollten. Also entschieden wir uns auszuschlafen, dann gemütlich Souvenirs zu kaufen und in
einem Cafe was zu trinken. Wir sprachen über die Ereignisse, die wir erlebt hatten und ein Lächeln erfüllte
unsere Gesichter. Um 18:00 Uhr warteten wir am Bahnhof auf unseren Bus, der uns zum Flughafen brachte.
Um 19:30 Uhr kamen wir am Flughafen an und unser Flug, der eigentlich um 21:00Uhr gehen sollte, verzögerte
sich um eine Stunde. Somit verbrachten wir die letzten gemeinsamen Stunden auf dem Flughafen Ciampino in
irgendwelchen Läden bummelnd, auf dem Boden Stadt-Land-Fluss spielend oder einander ärgernd.
Letztendlich nahmen wir alle viel mit aus Rom. Sowohl gefälschte Markenartikel, als auch Einblicke in die wohl
historisch bedeutendste Stadt der Welt.
Autor: Zen Hedar